7. August 2007

Kulturschöcke

Der Ort meines ersten Dates in Texas findet sich bestimmt in keinem Reiseführer wieder. Nach einer Stunde Autofahrt war ich davon überzeugt, dass es hier nix anderes mehr geben kann als ne Menge Oak Trees und Kühe, bei deren Anblick ich immer an die riesigen Steaks denken muss. Unterwegs ne Tankstelle mit folgendem Look:

Ja, könnte in Texas sein. Aber auch einfach nur ein Tankwart der auf Trekker und Barbeque steht. Ziel war die Friendly Bar in Johnson City. Dem gebildeten Amerikanistik-Liebhaber kommt natürlich sofort, Lyndon Baines Johnson, 36. Präsident der Vereinigten Staaten, in den Sinn - ist seine Geburtsstadt.

Die Country-Jam-Session der Friendly Bar war ein Playing-Circle waschechter Texaner und einem ebenso texanischen und liebenswert beklopptem Publikum. Don't drink and Drive is hier nicht, weil wer hat schon Bock zu seinem nahegelegenem, schlappe vier Meilen entfernten, Haus zu torkeln. Da trinken Mommy und Daddy halt auch mal einen bis nachts um 12 und haben ihre drei Kids dabei - normal. Die Frauen der Musiker haben mich angefeuert, nicht nur die Jungs zu fotografieren, sondern mich dazuzustellen. Fanden die dann nicht so gut, weil das ja jetzt nur zeigt, wie klein die Texaner sind. Trotzdem darf ich wieder kommen.

(Diamanten von den Kids zum Abschied)

Um die Friendly Bar herum lassen sich Dinge entdecken, die wunderbar stereotyp und gleichzeit 'scary' sind. Die Chefin der Bar hatte es zuvor auf den Punkt gebracht "That's damn pretty Texas".

(Der Beweis das man hier nirgendswo einen Meter zuviel zu Fuß geht)

Nachdem Dave mich mit ins Niemandsland genommen hatte, hab ich ihn mit zum Baseballspiel des Round Rock Express Baseball Club geschleppt. Eine ganz andere Art des Kulturschocks:

(...und warum eigentlich die ganze Zeit so doofe Bilder machen?)

Nach einer klitzekleinen Weile, hab ich das Anfeuern total bekloppter Spiele zwischen den Innings lieb gewonnen und mit Kollegen und deren Famlien den Ententanz getanzt und getwistet.

Und ne Menge rausgestreckter Hintern gab's zum Angucken oder halt Baseball:

Natürlich musste ich noch die Kuh küssen, was sonst...

Für heute sind meine 5.000 Wörter aufgebraucht, und so ein klein wenig Schlaf könnte ich auch mal wieder ganz gut vertragen. Dann gute Nacht und bis zum nächsten Mal.

2 Kommentare:

patrick296 hat gesagt…

ein fröhliches "servus" aus bayern.

ist auch irgendwie der wilde westen... nur tragen unsere cowboys hier lederhosen und hören blasmusik an...

ich kann dir nur die musikrichtung "new country" ans herz legen. ich hör das sehr gern und hab sogar cds davon...

kleingroße schwester - immer schön nach rechts und links schauen bevor du über die straße gehst.

der patrick

Anonym hat gesagt…

hey särah,
ich hab gerade diesen wunderbaren blog entdeckt und bin ganz begeistert und sogar beinah vom fernweh gepackt ;)
blog schön weiter, lebe dich gut ein, auf dass es eine tolle zeit wird - hast nen neuen stammleser :-)
Greetings