4. September 2007

Music everywhere!

(das kleine Sonntagsfrühstück)

Mit dem heutigen Feiertag, keine Ahnung was für einer – Hauptsache frei wird mir immer geantwortet – endet eine Woche mit viel Live-Musik und um die Häuser ziehen.

Donnerstag bin ich zufällig auf einer Mischung aus Harley Davidson Party und Charity-Veranstaltung gelandet. Leider hatte ich meinen Cowboyhut und 30 Pfund Körpermasse zu Hause vergessen. Ok, hätte auch einfach ne Schere nehmen können und mir einen zu kleinen Fummel auf dem Klo schneidern können. Das hätte auch gepasst. Trotz meines unpassenden Auftretens wurde ich das erste Mal seit zwölf Jahren zum Paartanz aufgefordert und dann auch noch zu Country. Na gut, warum nicht. Das bringt mich wieder zurück zu den Oberflächlichkeiten, ich sollte in Zukunft auch 15 Zentimeter Körpergröße zu Hause lassen –warum sind die Texaner eigentlich alle so klein?


Nach einer durchtanzten Freitagnacht mit fragwürdigen neuen Bekanntschaften, deren Telefonnummern ich sicher aus versehen beim Waschen in der Hosentasche vergesse und großartigen kollektierwürdigen dummen Anmachsprüchen („Ich hab Schuhe, die sind älter als Du“), waren Samstag mal wieder die Bats angesagt. Zu ihren Ehren wurde die South Congress Bridge gesperrt und mit allerlei Kunstständen bestückt. Ganz Austin, durfte natürlich nicht die musikalische Untermalung zu kurz kommen.


Nachdem mich etwa ne Stunde ein skurril aussehender Mexikaner mit fehlender unterer Frontbezahnung vollgetextet hatte, kam tatsächlich ein Kerl aus den hinteren Reihen nach vorne um zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Süß, hat sich Sorgen gemacht, dabei war er selber voll wie ne Strandhaubitze. Sind trotzdem noch auf ein Bier in eine Bar um dann dort zu diskutieren, wann der zweite Weltkrieg war. Mit Hilfe des Nachbartisches konnte dieses Rätsel gelöst werden. Auf dem Weg zum Auto bin ich noch in einem Jazzkeller vorbei um Dave und seinen Freunden „Hi“ zu sagen.

Das schöne hier ist ja tatsächlich, dass Menschen allen Alters das Recht haben aus zu gehen und Spaß zu haben, ohne schräg angeguckt zu werden – hab auch noch keinen fragen hören, ob die jetzt zum Sterben hier herkommen. Und ganz nebenbei, von den Big Mamas hier, kann sich so manches junges Schnittchen nen heißen Hüftschwung ab schaun.

Samstag war Girls-Time mit Deanna und Amanda in Pete’s duelling Piano Bar. Da werd ich wohl noch den einen oder anderen Abend verbringen. Eine Bühne, zwei Pianos, vier Musiker. Das Publikum ist dazu aufgefordert sich Lieder zu wünschen. Dazwischen zahlen schon mal welche bis zu 30 Dollar um ein Lied zu stoppen, aber im Normalfall grölt die ganze Bar alle Songs mit. Eine Show, wo man echt mitten drin, statt nur dabei ist. Das war echt groß!

(Deanna hat's mal wieder getan. Diesmal musste Amanda auf die Bühne und sich ihr Geburtstagsständchen abholen)