29. Juli 2007

Läuft.





Wehmütiges Familien-Tschüss am Münchener Flughafen. Einen letzten gemeinsamen Kaffee und dann ab durch die Kontrolle. Den Flug wieder halb verschlafen und zur Begrüßung in Amsterdam ein Geschenk bekommen:

Deo, Rasierer und -gel, Bürste, Zahnbürste und -pasta, Creme, Make-Upentferner, Textilwaschmittel, T-Shirt und Socken. Aber irgendwas fehlt bei diesem bunten Potpourri von Körperwohlfühlutensilien...die Männer waren sich einig – morgen wird auf links getragen. Einige Frauen entschieden sich dann doch für den Gang in den Souvenir-Shop um eine, der gestreiften und mit Miniankern bedruckten Höschen zu erstehen. Hätte ich mal lieber auf meinen kleinen Bruder gehört – ins Handgepäck gehört Unterwäsche! Aber wer rechnet denn bitte mit einem 19 Stunden verspäteten Anschlussflug?
Na ja, so eine Nacht in Amsterdam ist ja ganz nett, besonders eine mit so ner Umgebung:




Beruhigend das große gelbe „M“ am Horizont zu sehen.

Blöd nur, dass es regnet und noch blöder mit nassen Klamotten neuneinhalb Stunden rumzufliegen. Also nicht Amsterdam unsicher machen, sondern lieber noch ein bisschen den Lustigen Musikanten lauschen oder eklige Narben auf MTV ertragen. Wenigstens nicht alleine Frühstücken. Schweigsam wird’s trotzdem, denn
meine rumänische Zimmernachbarin kann genauso viel englisch wie ich spanisch. Deswegen hat sie mich total lieb und läuft mir immer ganz brav hinterher – so ein Schatten ist ne echte Erfahrung.



Und dann war’s auch schon Freitag. Wieder am Flughafen, wieder warten, wieder den Anschlussflug verpassen. Aber immerhin betrat ich um 14 Uhr Ortszeit amerikanischen Boden – Memphis, Tennessee. Wieder fünf Stunden warten? Och nö, lieber was erleben. Ab zum Taxistand.

Keine 15 Autominuten entfernt, war er überall: Der King. Ticket kaufen, Erzählertext auf die Ohren und mit dem Bus das heilige Tor nach Graceland passieren. Was ich dann alles zu sehen bekam war einfach nur: WOW!!!!


Wohn- und Musikzimmer

Esszimmer

Kueche

Dschungelzimmer



Nachrichten- und Schallplattenzimmer

Spielzimmer

Elvis mit Mom und Dad

Ganz viel Gold und Platin

Letzte mal vor dem Herzanfall Gitarre gespielt

I love Elvis!!!!


Mitten in die faszinierende Welt von Elvis Presley drängte sich auf einmal sein Tod. Womit ich bei diesem Ausflugs überhaupt nicht gerechnet hatte, war am Ende an Elvis’ Grab zu stehen.

Unterwegs zum Flughafen noch erfahren, dass in Memphis 95% nicht weiss sind. Am Flughafen den Zehn-Euro-Entschädigungsessensgutschein in ein Veggie-Sub und so ne große Diet Coke wie noch nie eingetauscht. Dabei mit meinen großartigen Englischkenntnissen aus dem Bereich Essen so geglänzt, dass sich die halbe Belegschaft kaputt gelacht hat. Sehr lustig. Warum lernt man in der Schule eigentlich nicht mehr als Salat, Tomate und Kartoffel?


Am Flughafen in Austin stand Deanna mit einem Schild in der Hand und hat mich eingesammelt. Jetzt wohne ich in einer Art Campingplatz (Trailor-Park) auf dem es keine Campingmobile, sondern Häuser auf Rädern gibt und so gut wie alle Nachbarn sind spanisch sprechend.


Die Familie ist super. Aiden (2) klebt die ganze Zeit an mir fest und Claire (5) hat schon viele Male meine Sachen durchstöbert immer auf der Suche nach „German Sweets“. Ihre Eltern Deanna und Jason erzählen mir viel über Land und Leute, Ranches und Bullriding, Politik und anderes. Ich bin angekommen.

24. Juli 2007

fast weg








So, ja, also, dann, jetzt gibts kein zurück mehr. Visum da, Arbeitsgenehmigung da, Platz im Flugzeug da.

Meinem Praktikum in Austin steht also nichts mehr im Wege. Ich hab sogar ein Zimmer in einem Haus bei einer Familie mit Batman-Deko und einen Fernseher mit Videorekorder und
den passenden Tae Bo-Videobändern. Die E-Mails meiner "Host-Mum", die gerade mal zwei Jahre älter ist als ich, lassen vermuten, dass mir eine sehr familiäre und sportliche Zeit bevor steht, die gepaart mit jeder Menge Videospielen und TV-Serien, typisch amerikanisch erscheint.

Wie es dann in echt ist, gibts hier zu sehen und zu lesen.
Damit mache ich meine Kommasetzungsinsuffizienz öffentlich zugänglich und schaffe Platz für interessierte Voyeure.