18. August 2007

Gemixxertes

Was, zehn Tage ist der letzte Eintrag schon her? Nicht zu fassen, und dabei sind kaum neue Fotos auf dem Apparat. Das obwohl ich auch irgendwie kaum in meinem Butterfly-Zimmer war.
Nachdem ich letzte Woche dann echt so gar nix sauberes mehr zu anziehen hatte, weil ich in den Malls beim Pflichtshopping einfach nix kaufen konnte, musste ich dann doch mal Wäsche waschen. Und als umweltbewusstes deutsches Mädchen fand ich die Idee einen Wäscheständer zu kaufen super - draußen ist es ja schließlich genauso heiß wie im Trockner. Kaum hatte ich diesen Plan ausgesprochen, war mir schlagartig klar, warum jeder Haushalt einen Trockner braucht: Es ist doch tatsächlich verboten seine Wäsche in den Garten, auf den Balkon oder was auch immer von den Nachbarn und Passanten eingesehen werden kann, aufzuhängen. Aha – stimmt, wenn die meine heißen Feinrippunterhosen sehen, können die sich gar nicht mehr aufs Fernsehen konzentrieren. Trotzdem hab ich jetzt das amerikanisches Modell "Ziehharmonikawäscheständer“, aus Holz mit Plastikstreben und genagelt, erstanden. Muss ich halt die Vorhänge zu ziehen, wenn ich die Luftfeuchtigkeit in meinem Zimmer erhöhen will.

Samstag, ich hab ja schon nicht mehr dran geglaubt, hat es dann endlich mal mit dem Treffen meiner StudiVZ-Wohnungsberatungshilfe geklappt – drei Münchner Studenten deren letzte Woche an der Summer School angebrochen war.

Ja ok, auf dem Bild sind nur zwei, aber Nummer drei hab ich an dem Abend so gut wie nicht gesehen, weil er entweder Essen, SMSen oder für mittelgroße Jungs war. Und falls sich jetzt jemand fragt, „Hey, wieso ist der Gestreifte denn so nass?“ – Er wurde von diversen Menschen mit Getränken überschüttet und der Sodapistole beschossen, weil ein semibescheuerter Feuertrick fließend in ein Feuerinferno übergegangen ist. Weil’s so nett war, haben wir uns noch mal auf ein paar Wassertrinkerwitze zu meinen Lasten getroffen.

Übers Wochenende ist das Office umgezogen, was so ein bisschen Arbeiten am Sonntag und Montagmorgens, sieben Uhr, Luftballons aufblasen mit sich zog. Bedauernswürdigkeiten wären hier an der falschen Stelle, ich war mal nämlich noch viel ärmer dran als ich mit T-Shirts zwischen S und XXL durch die Abteilungen gezogen bin um die Kollegen zu beglücken. Dazwischen saßen aber auch ein paar XXXXXL-Brummer – äh – aber die mussten ja höflicherweise auch nach ihrer Größe gefragt werden.

An dieser Stelle soll eine weitere kulturelle Differenz aufgezeigt werden: Thema Frühstück. Erster Gedanke: Cool gemeinsam frühstücken. Beim Anblick von 120 Donuts und anderen zuckerbestrichenen Breakfast-Snacks hat dieser Gedanke blitzschnell die Biege gemacht.

Dann waren da noch die Bats. Die wohnen hier:

Umso mehr’s dämmert, umso voller werden die Aussichtspunkte rund um die Fledermausnotausgänge der South Congress Bridge. Jeder Reiseführer hat das gleichzeitige Losflattern unzähliger beflügelter Mäuse als Highlight in Austin aufgeführt. Aber irgendwie war das kaputt. Ob die nun Verschlafen haben oder einfach keinen Bock, das weiß nur der Bats-Anführer persönlich. Dabei fand ich die Idee, dass sich alle Bats kurz vor Sonnenuntergang hübsch für ihren großen Auftritt machen, so nett. Eine Chance kriegen die nächtlichen Geschöpfe noch.




(Einzelgänger)

Donnerstag – guter Tag um auszugehen, mit Deanna und Dave zur Graham Central Station. Ich dachte ja ausgehen = Tanzfläche rocken, aber nein, wovor ich mich immer gedrückt hatte, wurde zu einem abendfüllenden Abenteuer: Karaoke. Um aus der Nummer ohne großes L auf der Stirn rauszukommen, musste natürlich bei jeder Dreierrunde mitgegangen werden. Erst mal 99 Luftballons, auf Wunsch von Deanna. Da war’s noch schlimm, weil sie, als ich vor musste, ganz laut gerufen hat, dass ich aus GERMANY bin. Gut, war das auch schon mal raus. Dafür haben mir danach ein paar Kerle im Vorbeilaufen auf den Rücken gehauen und 'super gemacht' gesagt...sehr lustig. Weil’s dann eh schon egal war, hab ich mit „Help“ und „Up-Town-Girl“ meinen Beitrag zum Karaoke-Spaß beigetragen. Dafür hat der DJ dann noch mit mir den Two-Step getanzt und will bald mal die 6th Street unsicher machen.

Vorschau: Watching Football and having barbecue! Mit Fremden, wie immer halt.

1 Kommentar:

eva hat gesagt…

oh hätte ich gerne ein bild von der karaoke bar gesehen...mit dir auf der bühne :)
viele grüße und viele spannende neue kulturschöcke wünscht eva (die täglich entnervt vor dem laptop sitzt und versucht ein ding namens diplomarbeit in die tasten zu hauen)